17. Juli 2023
Digitale Teilhabe
Zugang zu digitalen Technologien zu haben und damit auch umgehen zu können, ist für die gesellschaftliche Teilhabe heute unerlässlich. Gerade Menschen mit Behinderung eröffnen sie neue Möglichkeiten, um sich weiterzubilden und am Arbeitsleben teilzuhaben. Deshalb entwickelt die BWB ihr Konzept BWB Digital laufend weiter und stattet immer mehr Mitarbeitende mit Tablets aus.
Schon seit mehreren Jahren – und verstärkt seit dem ersten Corona-Lockdown 2020 – hat die BWB unterschiedliche digitale Lernmöglichkeiten für ihre Mitarbeitenden geschaffen.
Nicht nur die Software wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, nun wurden die Mitarbeitenden auch mit neuer Hardware versorgt: Die ersten 500 Tablets sind bereits verteilt. „Damit haben wir vor allem die Mitarbeitenden und ihre Gruppenleiter*innen in der beruflichen Bildung ausgestattet, außerdem die Betriebsintegrierten Gruppen und das Integrations-Management“, sagt Robin Bräunig, Projektleiter BWB Digital. Sie dürfen die Tablets auch mit nach Hause nehmen. Im Arbeitsbereich haben zunächst nur einzelne Gruppen die handlichen Computer bekommen. „Hier sind wir noch in der Pilotphase. Nach und nach wird aber der gesamte Arbeitsbereich Tablets erhalten und auch für den Förderbereich sind sie angedacht.“ Ob die Mitarbeitenden dieser Bereiche die Tablets ebenfalls außerhalb der BWB nutzen dürfen, entscheiden die Gruppenleiter*innen.
„Ein Großteil der Mitarbeitenden kommt sehr gut mit den Geräten zurecht“, so Bräunig. „Gerade die um die 20-Jährigen sind ja bereits mit Smartphones aufgewachsen, die haben kaum Probleme.“ Von den Älteren bräuchten einige hingegen mehr Unterstützung. „Außerdem gibt es natürlich Mitarbeitende, die aufgrund einer körperlichen Behinderung nicht alleine mit einem Tablet arbeiten können oder für die das wegen einer Internetsucht problematisch wäre.“
Von Lernapps bis Medienbildung
Genutzt werden die Tabletcomputer zum Beispiel für das BWB-Lernportal Berufsaufsteiger (www.berufsaufsteiger.de). „Wir haben es in den letzten Jahren optimiert und für das Portal ein sehr modernes und noch intuitiveres Design entwickelt“, so Bräunig. Die Mitarbeitenden finden hier unter anderem Arbeitsblätter für jedes Berufsfeld, Lernvideos mit unterschiedlichen Arbeitsinhalten oder auch einen Online-Kurs „Ihr Weg auf den ersten Arbeitsmarkt“.
Neben diesen BWB-eigenen Bildungseinheiten nutzt der Berufsbildungsbereich auch externe Lern- und Berufsbildungsapps wie Anton. „Das ist eine von der EU geförderte interaktive Lernapp mit grundlegenden Übungen zu Fächern wie Mathematik, Deutsch, Sachunterricht, Musik und Deutsch als Zweitsprache. Sie ist sehr intuitiv und spielerisch gemacht und eignet sich deshalb auch sehr gut für Menschen mit Beeinträchtigung.“ Übersetzungsapps nutzen die Mitarbeitenden ebenfalls gerne. „Darüber kommunizieren zum Beispiel arabisch- und deutschstämmige Mitarbeitende miteinander. Sie können ihre Tablets sogar miteinander koppeln und sich dann noch direkter austauschen.“ Auch die App www.meine-bwb.de lässt sich dank der Tablets einfacher nutzen. Sie dient als Kommunikationsmedium für Mitarbeitende und Stammpersonal und informiert regelmäßig über Neuigkeiten aus der BWB. Viele Mitarbeitende nutzen die Tablets auch, um im Internet zu recherchieren. „Das reicht von Kochrezepten bis zu Bauanleitungen für bestimmte Werkstücke“, so Bräunig. „Und Unterhaltungsapps wie YouTube stehen natürlich auch hoch im Kurs.“
Auch die Stammmitarbeitenden werden regelmäßig zu unterschiedlichen digitalen Techniken und Medien, zu spezifischen Arbeitsweisen, Arbeitsorganisation und Inhalten weitergebildet. „Wir veranstalten regelmäßig Kursschulungen über Teams“, sagt Bräunig. „Außerdem erstellen wir für die Gruppenleiter*innen einmal im Monat Videos zum Durchführungskonzept und diskutieren darüber anschließend in Online-Foren.“
Im weiteren Verlauf des Projekts BWB Digital sind weitere Lern- und Bildungsinhalte geplant, die noch mehr für Tablet, Smartphone und Computer optimiert sind und sich auch interaktiv nutzen lassen. Außerdem steht das Thema Medienpädagogik auf dem Programm. „Dabei wird es zum Beispiel um Regeln und Vorsichtsmaßnahmen bei der Internetnutzung gehen oder auch darum, was es für unseren Umgang miteinander bedeutet, wenn immer mehr Menschen in der BWB Tablets nutzen.“ Darüber hinaus sollen die kleinen Computer stärker in das Innovative Bildungs-System (IBS) der BWB eingebunden werden, bei dem das Stammpersonal sein Fachwissen in Kursen sowohl an die Kolleg*innen als auch an die Mitarbeitenden weitergibt.